Seit mehr als 30 Jahren stellen wir in unserem Atelier mit viel Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen orthopädische Behelfe nach Mass her. Unser Wissen und langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der technischen Orthopädie, sowie der stete Bezug zu unseren Patienten und Ihrer Lebensituation sind die Vorausetzung für eine Versorgung, die ihre Tauglichkeit im jeweiligen Lebensumfeld jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellt.
Im Jahre 2018 konnten wir unser multiprofessionelles Versorgungskonzept um den Bereich der Orthetik ergänzen. In unserem neuen Atelier für Orthopädie-Technik entstehen Orthesen nach Mass. Die gemeinsamen Spitalsprechstunden und der rege Austausch mit unseren Zuweiser und Zulieferer ermöglichen eine bestmögliche Abstimmung von Patientensituation, Versorgungsziel und technischer Innovation.
Orthesen sind Hilfsmittel, die ein Körperteil oder eine Extremität ruhigstellen, entlasten oder korrigieren. Skelettabschnitte der beeinträchtigten Körperregion erhalten dadurch die nötige Unterstützung. Weiter ermöglicht die Funktionsverbesserung durch Orthesen Korrekturen für deformierte Areale und unterstützt das dynamische und schmerzfreie Gehen.
Orthesen gibt es als Massanfertigung und als Halbfabrikate. Die genaue Diagnose, sowie das Wissen vom beruflichen und privaten Tätigkeitsfeld der Patientin und des Patienten, sind die Voraussetzung für die bestmögliche Versorgung. Nach Ihren Anforderungen und Bedürfnisse konstruieren fachlich hochqualifizierte Spezialisten eine optimal auf Sie abgestimmte Orthese. Neben High-Tech-Materialien hilft uns die CAD-Technik besonders ästhetische und leichte Hilfsmittel herzustellen. Das abgestimmte Orthesen-Gebrauchstraining und der geeignete Schuh für Beinorthesen runden die Versorgung ab.
(Ohne Gelenk)
Die Carbon Orthesen können so vielfältig sein wie unsere Patienten es sind. Diese Orthese wurde so konstruiert, dass sie in die Arbeitsschuhe des Patienten passen. Die Fussheber-Funktion wird durch eine selbst angefertigte Carbon-Feder an der Rückseite der Orthese gewährleistet.
Der Verlust eines Körperteils ist ein sehr grosser Einschnitt in das Leben jedes Menschen. Er steht vor grossen physischen und psychischen Herausforderungen. Mit Hilfe der Technik und interdisziplinärer Zusammenarbeit kann ein sehr gutes Rehabilitationsziel erreicht werden. Kompetente Spezialisten stellen in unserem Atelier prothetische Versorgungen nach Mass, sowie rehabilitationstechnische Hilfsmittel her. Die Mischung von anspruchsvollem Handwerk, moderner Technik und sozialem Engagement fordert unsere engagierten Mitarbeiter jeden Tag aufs Neue, und wir freuen uns, diese Herausforderungen annehmen zu dürfen.
Behandlung vor der Amputation
Amputationen können aufgrund verschiedenster Ursachen wie beispielsweise Gefässerkrankungen, Unfälle oder Geburtsfehler notwendig werden. Lässt die Notwendigkeit der medizinischen Situation eine stressfreie Vorbereitung der Operation zu, so sollte im Voraus das Gespräch mit dem behandelnden Arzt gesucht werden. Dieser kann dem Patienten nicht nur den Ablauf der Amputation selbst, sondern auch den nachfolgenden Rehabilitationsprozess präzise Schildern und ihm so die Möglichkeit geben, sich psychisch auf die neue Lebenssituation einzustellen. Die untenstehende Darstellung veranschaulicht die unterschiedlichen Amputationsstellen, welche für das Ausmass der Mobilität von entscheidender Bedeutung sind.
Mobilitätsklassen
Die Prothesenversorgungen der unteren Extremität werden nach Mobilitätsklassen hergestellt. Dabei ermittelt der behandelnde Arzt gemeinsam mit dem Patienten, den Therapeuten und Technikern die Ziele, welche der Patient nach der Amputation erreichen kann. Eine geeignete Prothese soll den Patienten beim Erreichen dieser Ziele optimal unterstützen. Die fünf Mobilitätsgrade werden nach der Medizinaltarif-Kommission UVG folgendermassen definiert:
Der Patient besitzt aufgrund des schlechten physischen und psychischen Zustandes zur Zeit selbst mit fremder Hilfe nicht die Fähigkeit, sich mit einer Prothese fortzubewegen. Die Prothese kann maximal zum Transfer eingesetzt werden, stellt aber ansonsten eine passive, nicht mobilisierende Prothesenversorgung zur Wiederherstellung des äusseren Erscheinungsbildes dar.
Therapieziel: Wiederherstellung des äusseren Erscheinungsbildes, Mobilisierung mit dem Rollstuhl, Transferhilfe
Der Patient besitzt die Fähigkeit oder das Potential, eine Prothese zur Fortbewegung auf ebenen Böden mit geringer Geschwindigkeit zu nutzen. Gehdauer und Gehstrecke sind aufgrund seines Zustandes stark limitiert.
Therapieziel: Wiederherstellung der Stehfähigkeit und der auf den Innenbereich limitierten Gehfähigkeit
Der Patient besitzt die Fähigkeit oder das Potential, sich mit einer Prothese mit geringer Gehgeschwindigkeit fortzubewegen und dabei niedrige Umwelthindernisse wie Bordsteine, einzelne Stufen oder unebene Böden zu überwinden. Gehdauer und Gehstrecke sind aufgrund seines Zustandes limitiert.
Therapieziel: Wiederherstellung der Stehfähigkeit, der auf den Innenbereich und auf den Aussenbereich limitierten Gehfähigkeit
Der Patient besitzt die Fähigkeit oder das Potential, sich mit einer Prothese mit mittlerer bis hoher, auch veränderlicher Gehgeschwindigkeit fortzubewegen und dabei die meisten Umwelthindernisse zu überwinden. Er besitzt ausserdem die Fähigkeit, sich im freien Gelände zu bewegen und kann berufliche, therapeutische und andere Aktivitäten ausüben, die die Prothese nicht überdurchschnittlicher mechanischer Beanspruchung aussetzen. Ggf. besteht ein erhöhter Sicherheitsbedarf aufgrund Sekundärbedingungen (zusätzliche Behinderung, besondere Lebensbedingungen) in Verbindung mit einem mittleren bis hohen Mobilitätsanspruch. Gehdauer und Gehstrecke entsprechend des Amputationsniveaus unwesentlich limitiert.
Therapieziel: Wiederherstellung der Stehfähigkeit, der im Innenbereich nicht und im Aussenbereich nur unwesentlich limitierten Gehfähigkeit
Der Patient besitzt die Fähigkeit oder das Potential, sich mit einer Prothese entsprechend des Amputationsniveaus wieder uneingeschränkt im Aussenbereich fortzubewegen. Gehdauer und Gehstrecke sind nicht limitiert. Zusätzlich können aufgrund der hohen funktionellen Anforderungen hohe Stossbelastungen, Spannungen, Verformungen auftreten.
Therapieziel: Wiederherstellung der Stehfähigkeit, der im Innenbereich und im Aussenbereich unlimitierten Geh- und Mobilitätsfähigkeit
Versorgung und Rehabilitation nach der Amputation
Um nach einer Amputation die bestmögliche Mobilität rasch wieder zurückzuerlangen, ist ein reibungsloser und gut strukturierter Heilungs- und Rehabilitationsprozess unabdingbar.
Eine Woche nach der Amputation meldet sich der Orthopädist von Orthopodo beim Spital, um einen Termin für den Erstkontakt mit dem Patienten zu vereinbaren. Bei diesem Termin werden Abklärungen betreffend der Prothesenversorgungen gemacht und der Patient hat die Möglichkeit unserer Firma kennenzulernen und Fragen zu stellen. Zudem findet eine Strumpfanpassung statt und es werden Stumpfkompressionsstrümpfe abgegeben.
Rund 21 Tage nach der Amputation erfolgt die Fadenentfernung. Danach wird ein Termin bei Orthopodo für den Gipsabdruck vereinbart. Dieser wird frühestens zwei Tage nach Entfernung der Fäden terminiert. Der Orthopädist macht den Gipsabdruck für den Probeschaft direkt auf der Station. Die Produktionszeit des Probeschafts beträgt maximal vier Tage. Nach der Probeschaftherstellung erfolgt die Anprobe zusammen mit dem Physiotherapeuten. Um die Kostenübernahme abzuklären, erstellt der Orthopädist einen Kostenvoranschlag. Dieser wird vom Anwender unterzeichnet und an den Sozialdienst des Spitals versendet.
Aufbau von Prothesen
Die verschiedenen Bestandteile werden anhand der Abbildung einer Unterschenkelprothese erläutert. Selbstverständlich fertigt Orthopodo auch Oberschenkelprothesen an, welche zusätzlich noch ein Prothesenknie enthalten. Dieses hochkomplexe Gelenk ist konzipiert um das menschliche Knie möglichst realitätsnah und funktionsgetreu nachzubilden.
Prothesenarten
Fussamputationen können in Vorfuss und Rückfussamputationen unterteilt werden. Dabei werden Vorfussamputationen heutzutage mit einer Orthopädieschuh-technischen Läsung versorgt. Zudem kann auch eine kosmetische Versorgung in Silikon-Technik gefertigt werden, welche ein unauffälliges Barfussgehen ermöglicht. Vorfussprothesen können auch in Mischtechniken der beiden oben erwähnten Methoden hergestellt werden. Bei der Rückfussamputation unterscheidet man Chopart- und Symeamputation. Während bei der Symeamputation der ganze Fuss amputiert wird, so bleibt bei der Chopartamputation der hintere Teil des Fusses bestehen.
Eine Amputation am Unterschenkel hat einen Ersatz des Sprunggelenks und dessen Funktionälität durch die Unterschenkelprothese zur Folge. Bei einer Erstversorgung wird zuerst ein thermoplastisch verformbarer Schaft mit einem Softsocket zum Volumenausgleich angefertigt. Dabei kann der Schaft in der Phase der starken Stumpfatrophie aufgrund eines verstellbaren Pins je nach Behandlungstadium flexibel angepasst durch einen unserer Spezialisten angepasst werden. Nach der Rehabilitationsphase wird der flexible Schaft in einen fixierten Karbonschaft umgewandelt und erhält zusätzlich eine kosmetische Verkleidung.